laos, 03.10 - 22.10.10

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südlaos, 17.10 – 22.10.10

 

nachdem wir in pakse, der südlichsten stadt in laos angkommen sind, gönnen wir uns als erstes eine ganzkörpermassage und lassen unsere verspannten muskeln von der 700km-fahrt durchkneten. ein herrliches gefühl und bei jedem knacks unserer knochen lacht die masseuse laut auf und es gab eine menge knacks...

 

um zu einem alten kloster zu kommen, welches früher in enger verbindung mit dem angkor wat in kambodscha stand, müssen wir mit dem auto den mekong überqueren. die fähre hat schon bessere zeiten erlebt und macht einen baufälligen eindruck. um auf die steile rampe zu kommen, werden zwei morsche holzlatten bereit gelegt, die es zu treffen gilt. mit einem schwung sind wir oben auf der fähre.

 

das kloster erfüllt unser erwartungen nicht, zwar kann man die grösse der einstigen klosteranlage erkennen und es stehen auch noch einige gut erhaltene buddha statuen in der gegend rum, aber das wars dann auch schon.

die überfahrt am nächsten morgen geht leider nicht mehr so glimpflich von statten. da der wasserstand des mekong gestiegen ist, befindet sich die fähre näher am ufer und dementsprechend ist die auffahrtsrampe noch steiler wie am vortag. auf der rampe drehen die räder unseres buses durch wobei das fahrzeug langsam wieder runter rutsch und dabei die morschen holzlatten verfehlt. es geht weder vorwärts noch rückwärts. vorne steht das fahrzeug mit der stosstange auf der rampe auf, hinten stecken die hinterräder und die kanisterhalterung im mekong fest. trotz hilfe des captains und dem bootsjungen schaffen wir es nicht unseren hanomag aus dieser misslichen lage zu befreien. die einheimischen krümmen sich vor lachen. es hilft nur eins, der captain muss mit der fähre ablegen, damit sich der steile winkel der rampe verkleinert und im richtigen moment muss ich vollgas auf die fähre, bevor unser bus in den fluten verschwindet. plötzlich geht es ganz einfach und wir sind mit einem satz auf der fähre. glück gehabt und der schaden hält sich auch in grenzen. lediglich die katzenaugen an der kanisterhalterung sind abgerissen.

 

genug flussüberquerungen für heute. wir lassen den plan die viertausend inseln zu besuchen ins wasser fallen. allerdings wollen wir noch die mekong wasserfälle begutachten, die mit 14 kilometern die breitesten wasserfälle der erde sind, dazu ist keine fähre notwendig. leider sind diese fälle eine enttäuschung, durch die vielen inseln im mekong wirken die fälle eher klein und wir sehen nie die volle breite.

 

nachdem wir uns zwei nächte in einem hotel in pakse gegönnt haben, machen wir uns auf den umweg über thailand nach kambodscha.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Heuberger Johann (Montag, 01 November 2010 17:29)

    eure Fähre ist fast gleich wie unsere Bodenseefähre in Romanshorn. Sonst immer tolle Bilder und ausführliche Berichte. Habt ihrs bemerkt,ist der erste Eintrag vom Schreibenden. Lieber Gruss von Daheim.

vientiane, 14.10 – 17.10.10

 

wir machen uns also wieder auf den weg in die berge. nach ein paar stunden rumgekurve entscheiden wir uns wieder auf dem parkplatz der passhöhe zu übernachten, wo wir vor mehr als einer woche die schweizer familie getroffen haben. unsere entscheidung wird mit einem der atemberaubensten sonnenuntergänge belohnt, die wir je gesehen haben. die gewaltigen wolkenformationen ändern ständig ihre form und werden aus verschiedenen winkeln von der sonne beleuchtet. wir geniessen die angenehme kühle brise in dem bewusstsein, dass in den nächsten wochen wieder 24 stunden schwitzen angesagt ist.

 

in der haupstadt vientiane kurven wir ein paar mal um den triumpfbogen, einem kleinen pendant zum dem in paris, rum und besichtigen diesen. ausserdem noch ein kloster, in dem anscheinend die meisten buddha figuren laos ausgestellt sind. es hat wirklich zahlreiche, kleine, grosse, goldige, schwarze, liegende, sitzende und noch viele mehr. wir treffen einen engländer, der seit über 35 jahren in dubai lebt und nun mit seinem kleinen jeep die welt bereist. da er über weihnachten für zwei monate nach hause fliegt, lädt er uns ein bei ihm zu hausen zu wohnen, bis unser kontainer mit unserem bus drin in dubai ankommt. zufälle gibt’s...

 

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plain of jars, 12.10 – 14.10.2010

 

nach ca 150km kurve an kurve verläuft die strasse die letzten 50km zu den plain of jars (ebene der steinkrüge) ziemlich gerade auf einem hochplateau, endlich. wir geniessen diesen letzten teil der fahrt und cruisen an vielen kleinen seen, unendlichen reisfeldern und fichtenwäldern dem städtchen ponsavan entgegen.

 

da wir erst gegen abend bei den steintöpfen ankommen, fragen wir beim eingang der sehenswürdigkeit, ob wir auf dem platz schlafen dürfen. die angestellen meinen mit einem grossen smile, natürlich, kein problem. als dann um 9uhr abends die polizei an hano klopft, merken wir, dass es doch ein problem darstellt. leider spricht keiner der vielen polizisten mehr als ein paar worte englisch, aber sie geben uns zu verstehen, dass wir zurück nach ponsavan fahren und uns ein hotel nehmen sollen. die ganzen 25 km schotterpiste wieder zurück fahren!!! nein danke. schlussendlich können wir uns mit händen und füssen darauf einigen, bei einem laoten im vorgarten zu übernachten.

als wir nach dieser ereignissreichen nacht  aufwachen, bemerken wir, dass wir nicht im vorgarten eines bauern parkiert haben, sondern vor einer polizeiwache. als erstes fragen sie uns wie wir auf die idee kommen vor ihrer wache zu campen! wir versuchen die situation zu erklären und unsere daten werden, wie schon am abend vorher, in ein riesiges vergilbtes buch eingetragen. nebenbei: eine polizeitwache auf dem dorf ist rein äusserlich nicht von einem bauernhof zu unterscheiden!

später erfahren wir von einem ansässigen deutschen, dass wir sehr glimpflich davon gekommen sind, denn campen ist in diesem kommunistischen bezirk ohne speziallbewilligung strengstens verboten.

 

auf verschiedenen ebenen sind die bis zu drei meter hohen und mehrer tausend jahre alten steintöpfe verteilt. für die wissenschaft ist es immer noch ein rätsel, welchen zweck diese hatten. die vermutungen gehen von graburnen bis zu gärgefässe für schnaps. leider sind erst 7 von insgesamt 88 ebenen von minen und blindgänger befreit, doch nach der zweiten ebene haben wir dann genug gesehen.

 

in ponsavan selbst, besuchen wir einige ausstellungen zum thema bomben und deren auswirkungen auf das heutige leben der einheimischen. viele organisationen versuchen in mühseliger arbeit einzelne landstriche von dieser tödlichen gefahr zu befreien und die bevölkerung auf die gefahr aufmerksam zu machen. obwohl laos nie offiziell im vietnamkrieg beteiligt war, zählt es zu den meist bombardierten ländern der welt. während den neuen jahren des krieges wurden über 2 millionen tonnen bomben abgeworfen!! schätzungsweise 30% sind nicht explodiert und liegen noch rum. am schlimmsten sind die tennisballgrossen geschossse der streubomben, da sie leicht übersehen werden, verursachen diese die meisten unfälle. zwischenfälle mit bomben passieren täglich, vor allem auf dem land, wenn die leute den acker bestellen oder kinder mit den gefährlichen „tennisbällen“ spielen... ?

wer noch mehr über die arbeit der organisationen wissen will, hier noch ein link.

 

leider entpuppt sich unser plan für die weiterfahrt als undurchführbar. unsere gewählte „abkürzung“ nach pakxan am mekong soll sogar für geländegängige jeeps nach der regenzeit fast unpassierbar sein, aber ende 2012 soll die neue strasse fertig sein, ha ha. so lang wollen wir natürlich nicht warten und ein bisschen niedergeschlagen finden wir uns mit dem 700km langen umweg über die berge ab. also wieder die unzähligen hügel hoch und wieder runter nach vang vieng und zum ausgangspunkt unseres laosabenteuers, nach vientiane, der grenzstadt zu thailand. bitte lächeln...

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Manu (Mittwoch, 27 Oktober 2010 18:00)

    Mensch, ihr hend jo nerve, vor em Polizeiposte zübernachte.. :)
    nomel glück gha. Ja das wünschi eu wiiterhin uf eure Reis, viel
    Spass und viiiiiel glück. Heg und kiss

luang prabang, 05.10 – 12.10.2010

 

die fahrt wird wie angekünigt sehr hügelig und kurvenreich, da können sogar die schweizer passtrassen einpacken. sobald wir die 1400 höhenmeter erklummen haben, geht es wieder 1000 höhenmeter runter und das wiederholt sich einige male. zum glück hat es nicht viel verkehr und wir zählen wieder zu den langsameren kurvenfahrern. dafür ist die gegend wunderschön, dunkelgrüne bewaldete berge soweit das auge reicht. mit gemischten gefühlen kriechen wir an den vielen bergdörfer vorbei, sind sie doch wegen der steilen berge direkt an die strasse gebaut. das leben findet praktisch auf der strasse statt, reis wird zum trocknen auf den aspalt  gelegt und kinder spielen zwischen vobeifahrenden fahrzeugen.

wir wollen nicht wissen wie viele hier schon mit den autos in kontakt gekommen sind und immer wieder liegt ein überfahrenes huhn rum. die menschen leben hier sehr einfach und wir fragen uns immer wieder wie sie es schaffen in diesen steilen hängen die felder zu bestellen. unsereiner hätten wahrscheinlich schon mühe einen sicher halt zu finden.

 

auf einem der wenigen parkplätze legen wir eine pause ein, die aussicht ist atemberaubend, in unserem blickfeld reiht sich ein hügel dem anderen. wir entschliessen uns die 200km bis nach luang prabang in zwei etappen aufzuteilen und hier zu nächtigen. wir staunen nicht schlecht als ein pickup mit campingaufbau auf den platz gerollt kommt und dann entdecken wir an seinem nummernschild noch das schweizerkreuz! es ist eine vierköpfige familie aus dem waadtland die seit sieben monaten unterwegs ist. sie beschliessen kurzfristig, die nacht auch hier zu verbringen und so geniessen wir den abend gemeinsam mit ein paar bierchen und gequatsche über unsere reisen.

 

die familie hat von einem wasserfall erzählt, der 30 km südlich von luang prabang liegt. wir kühlen uns in den türkisfarbenen pools des giganten ab und wandern einen steilen weg zum obersten teil des falles hoch. der wald  scheint unter wasser zu stehen und die aussicht von hier oben ist gigantisch, wenige meter vor uns stürzt das wasser den berg runter und am horizont sind die grüne hügel zu sehen.

 

in luang prabang angekommen, entscheiden wir uns wieder mal ein hotel zu nehmen, wollen wir uns doch einige tage für dieses in französischer architektur gebaute städchen zeit nehmen. der besuch der vielen mit alten malerein verzierten wats (buddhistischen klöster) darf natürlich nicht fehlen. unterscheiden sie sich doch merklich von den goldenen und teilweise fast schon kitschigen in thailand.

 

jeden morgen um sechs machen sich hunderte mönche mit ihren gefässen auf den weg um opfergaben der dorfbevölkerung einzusammeln, was zugleich ihre tagesmahlzeit darstellt.

da wir uns nicht mehr gewöhnt sind so früh aufzustehen, verpassen wir  beim ersten versuch den marsch der mönche um eine halbe stunde. beim zweiten versuch hat es dann geklappt und carmen darf mit dem guesthousebesitzer mitgehen um den mönchen den täglichen reis zu spenden.

 

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vang vieng, 03.10 – 05.10.2010


über die friendship brücke überqueren wir den mächtigen mekong und reisen in laos ein. nach der brücke regelt ein lichtsignal den spurwechsel. endlich, nach über 16’000km können wir mal wieder auf der gewohnten strassenseite fahren. das letzte mal war das im iran, das gefühlsmässig in einem anderen leben war, haben wir doch seitdem schon soviel gesehen und erlebt.

leider ist die qualität der strassen im vergleich zu thailand merklich schlechter. immer wieder müssen wir riesigen knöcheltiefen schlaglöcher ausweichen und zwischendurch hat es immer wieder teilstücke, die irgendwie  „vergessen“ wurden zu teeren.

 

vang vieng hat sich leider zu einem laotischer ballermann entwickelt. bar’s und souvenirläden  säumen die strassen und  besoffene halbnackte prägen den dorfkern.

in diesem dorf hält uns nicht viel. wir entschliessen uns einen ausflug ins hinterland zu unternehmen. schon die überfahrt über den fluss wird zu einem abenteuer. zwar hat die hängebrücken betonpfeiler und ist mit stahlseilen gesichert, aber schwankt doch mehr wie erwartet. der buckelpiste in das tal folgend fahren wir an knallgrünen reisefeldern und riesigen bewaldeten kalkfelsen vorbei. frauen fischen mit kleinen netzen in den rinnsalen nach kleinstlebewesen. wasserbüffel und schweine suchen nach futter und hysterische hühner rennen immer wieder vor unserem bus hin und her. wunderschön hier. leider nimmt unsere ausflug nach einigen kilometern ein ende. die nächste brücke ist sehr schmal und nur für motorräder gebaut. die einheimischen meinen wir sollen doch durch den fluss fahren. warum nicht, aber als wir in den fluss waten und uns das wasser über die knie reicht entschliessen wir uns das risiko wegen eines ausflugs nicht einzugehen. also drehen wir um. 

sicher auf der hauptstrasse angekommen fahren wir weiter nordwärts. anscheinend erwartet uns eine sehr hügelige und kurvenreiche fahrt, aber wenn in die ferne blicken, können wir uns das nicht so richtig vorstellen.

 

 

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