iran (26.09.09 - 24.10.09)

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berichte von unten nach oben lesen, siehe datum.

 

 

zahedan, 23.10 – 24.10.09

 

einige kilometer nach bam erscheint vor uns plötzlich ein pick up mit einem radfahrer auf der ladepritsche, das darf doch nicht wahr sein, es ist tatsächlich roger, den wir schon mehrmals getroffen haben. er sitzt in einem polizeijeep. nun ist das unbegleitete fahren für uns auch vorbei, es werden uns die pässe abgenommen und wir sind in der obhut der iranischen polizei.

 

an jedem checkposten werden unsere daten aufgenommen und das begleitfahrzeug gewechselt. die ablösung der erskorten ist sehr schlecht organisiert und an ein rasches vorankommen ist nicht zu denken, unserer heutiges tagesziel rückt immer mehr in weite ferne. leider ist der zustand dieser fahrzeug miserabel, mal überhitzt der motor mal geht ihnen der sprit aus, ausserdem sind viele mit einschusslöchern übersät. die polizei scheint hier nicht sehr beliebt zu sein! die möchtegernrambos spielen mit ihren kalaschnikovs und wollen uns damit beeindrucken, was ihnen aber nicht gelingt, sie gehen mit ihrem machogehabe mächtig auf die nerven. als es eindunkelt erreichen wir endlich zahedan und wir wollen diese idioten nur noch loswerden.

da rogers fahrrad nicht ins auto der stadtpolizei passt, muss er selber fahren. so tuckern wir im schrittempo durch die stadt, zuforderst die polizei mit sirene und blaulicht gefolgt von roger auf dem fahrrad und dem motorradfahrer chrisitan und zu guter letzt unser bus. natürlich fallen wir auf wie ein chinese auf dem schwingfest. ob das unsere sicherheit erhöht??!!

wir sind froh als wir im hotel ankommen und diese odyssee ein ende nimmt.

 

bam, 22.10 – 23.10.09

 

unser motor schnurrt wieder wie ein kätzchen und die fahrt nach bam vergeht wie im fluge. zur belohnung gönnen wir unserem bus sechs liter frisches motorenöl.

bam wurde 2003 durch ein starkes erbeben komplett zerstört und immer noch ist die stadt durch dieses unglück geprägt. provisorisch hergerichtete bauten und alte schiffskontainer dienen einigen leuten immer noch als unterkunft. die riesigen friedhöfe am stadtrand, in denen die 35'000 opfer begraben sind, zeugen vom ausmass dieser katastrophe.

 

die einst so prachtvolle antike lehmfestung wurde beim erbeben ebenfalls komplett zerstört. einige metallgerüste und balken stützen die wenigen mauern, die dem beben standgehalten haben. mit finanzieller hilfe der unesco wird langsam die ganze anlage wieder hergerichtet, was bei diesem tempo allerdings noch jahrzehnte dauern wird. es ist zu hoffen, dass die natur in der zwischenzeit diesen bemühugen keinen strich durch die rechnung macht!

 

von wilm und sylvi haben wir einen tipp bekommen, dass ausserhalb von bam, ein luxus hotel büsslireisenden erlaubt auf ihrem parkplatz zu nächtigen. der manager empfängt uns mit offenen armen und der parkwächter weist uns einen wunderschönen platz unter palmen zu. als uns der kellner in der lobby tee serviert, verlässt er uns gebückt und rückwärts gehend. wir fühlen uns wie könige.

 

rayen, 21.10 – 22.10.09

 

auf der fahrt nach rayen wird stottern des  motors immer schlimmer, die ganzen bemühungen in kerman haben ausser dreckigen fingern nichts gebracht. in diesem zustand können wir nicht weiterfahren. auf dem parkplatz der antiken lehmfestung wird also wieder geschraubt, was von den einheimischen interessiert beobachtet wird. wir sind so in unsere arbeit vertieft, dass wir leider den wunderschönen sonnenuntergang über der festung verpassen. entäuscht und langsam ratlos legen wir uns schlafen.

 

nichtsdestotrotz wollen wir uns am nächsten morgen als erstes die antike lehmstadt besichtigen. kaum losgelaufen, kommt einer der schaulustigen vom vorabend, mit einem mechaniker im schlepptau daher gelaufen. der rausgeputzte herr erweist sich als fähiger autokenner und findet die ursachen in einem steckkontakt, dem wir bis anhin keine beachtung geschenkt haben. kurzerhand wird einem in der nähe parkierten polizeijeep, selbstverständlich mit erlaubnis des dorfpolizisten, das kabel samt steckkontakt rausgerissen und in unseren bus installiert. volia, problem gelöst, jedenfalls für unsJ! 

froh und irgenwie erstaunt über diese selbstlose geste erkunden wir die lehmfestung. die entdeckungsreise durch die vielen verwinkelten gassen, sowie der wachtürme und des wohnsitzes des einstigen gouverneurs nehmen mehrere stunden in anspruch.

 

kerman, 19.10 – 21.10.09

 

die zeit in kerman nutzen wir um unser fahrzeug vor der einreise nach pakistan wieder in schuss zu bringen. es sind kleinere wartungsarbeiten sowie eine innenreinigung fällig, der defekte reifen muss wieder in ordnung gebracht werden und das motorenproblem ist zu beseitigen. unser motor hat nämlich immer wieder kleiner aussetzter und vor allem bei steigungen ist dies äusserst  mühsam. mit hilfe der sehr hilfsbereiten deutschen hanomag freunde versuchen wir das problem zu lösen und sind guter dinge die ursache gefunden zu haben.

 

yazd, 16.10 – 19.10.09

als wir vor dem hotel, auf dessen parkplatz wir nächtigen dürfen, aussteigen nehmen wir ein  leises pfeifen war. unser vorderreifen verliert luft. super, jetzt müssen wir nach dieser anstrengenden langen fahrt noch ein rad wechseln. irgendwann musste ja mal etwas passieren, sind wir doch schon beinahe 12’000km mit unserem betagten gefährt unterwegs. immerhin nichts gravierendes. während dem radwechsel werden wir von zwei schweizern angesprochen. mit katrin und marco aus winterthur verstehen wir uns auf anhieb und verbringen die nächsten abende miteinander.
in der altstadt von yazd sind die meisten häuser aus lehm und die vielen verwinkelten gassen verbreiten ein 1001 nacht feeling.

 

shiraz und umgebung, 12.10 - 16.10.09

kurz vor shiraz werden wir von einem lkw fahrer zum anhalten aufgefordert. was der wohl von uns will? es folgt mal wieder eine einladung zum essen, die wir dieses mal dankend annehmen. da er kein wort englisch spricht und wir der persischen sprache nicht mächtig sind,  sitzen wir schweigend vor unseren tellern und verschlingen den köstlichen kebap. nach einem schwatz in der gebärdensprache und einer besichtigung unseres vehikels bedanken wir uns und fahren weiter.

unterwegs besichten wir noch die beiden historischen stätte persepolis und pasargad, die beide dem unesco welterbe angehören.

shiraz ist in europa vor allem durch die gleichnamige traube ein begriff, leider ist der weinanbau seid der islamischen revolution 1979 verboten! unsere abstinenz geht also weiter ☹!! auf dem campingplatz lernen wir walter und lore aus deutschland kennen, die bereits seid 13 jahren mit ihrem gefährt unterwegs sind und dabei über 600’000km zurück gelegt haben. den ganzen abend verbringen wir mit den beiden, hören uns spannende geschichten an und bekommen viele tipps auf den weg. die über siebzig jährigen sind jetzt auf dem heimweg und wollen sesshaft werden. wir fragen uns, ob das nach so einer langen zeit noch möglich ist?

in einem hinterhof wollen wir unsere leere gasflasche auffühlen. die luft ist durch die vielen umher liegenden undichten gasflaschen mit stinkenden gasgeschmack getränkt. mir wird durch diesen gestank beinahe übel. als dann die jungs sich noch eine zigarette anzünden, sehe ich mich schon durch die luft fliegen. leider kann unsere flasche, die ein eingebautes rückschlagventil hat, mit ihrer primitiven anlage nicht befüllt werden. also erwerbe ich eine iranische gasflasche und bin froh diesen ort lebendig zu verlassen. beim entzünden unseres gasherdes springt mir eine meter hohe stichflamme entgegen. halb benebelt durch das gas, habe ich beim kauf übersehen, dass die flasche kein druckreduzierventil hat.

auf dem weg in die lehmstadt yazd halten wir bei einer grabstätte früherer perischer könige. die felsgräber sind hoch oben in den fels gehauen und mit riesigen reliefs verziert. vor einem dieser gräber gehen einige junge erwachsene in die knie und beten. wir fragen uns was diese gräber mit dem islam zu tun haben. auf dem parkplatz werden wir von denen angeprochen und hinter vorgehaltener hand wird uns erklärt das sie keine muslime sind sondern perser, die ihren waren glauben nicht ausüben dürfen. ausserdem wird über die regierung und das system geflucht. nicht zum ersten mal bekommen wir die unzufriedenheit des iranischen volkes zu spüren.

 

grabstätte von rostam

 

pasargad und persepolis

 

esfahan, 09.10 - 12.10.09

in der touristenhochburg esfahan werden wir immer wieder von den iranern mit den gleichen standartfragen gelöchert und dieses überfreundliche getue beginnt uns zu nerven. sogar von einem hochheiligen imam werden wir voll gequatscht. trotz alldem gefällt es uns in der stadt, hat sie doch viele schöne paläste, prunkvoll verzierte moscheen, riesige parks und einen quirligen basar zu bieten. vor allem die masdjed-e shah moschee hat es uns angetan. das riesige areal mit den vielen gebetshallen und dem 54 meter hohen hauptgebetssaal sind überwältigend. es wurden an die 500'000 handbemalte fliesen verlegt und die akustik im hauptgebetssaal ist beeindruckend. wird im zentrum des saals in die hände geklatscht, ist das echo auf dem ganzen areal zu hören.

in dieser riesigen stadt treffen wir auch noch per zufall reisende, die wir in den letzten monaten kennen lernen durften. mit dem 62 jährigen radfahrer aus england, der auf dem weg nach laos ist, verbringen wir einen ganzen Nachmittag. die junge fünfköpfige französische familie treffen wir hier schon zum dritten mal. wie klein die welt doch ist.

 

maranjab, 08.10 – 09.10.09

nach einigen kilometern nach kashan endet die geteerte strasse und die sandpiste führt uns immer weiter ins niemandsland hinein. die landschaft wird stets karger, sanddünen säumen den weg und kamele kauen an irgendwelchen ausgetrockneten gebüschen rum. teilweise kommt unser bus an seine grenzen und wir müssen acht geben, nicht im sand stecken zu bleiben.
zweifel kommen auf ob dies mit unserem fahrzeug machbar ist, doch unser treues gefährt meistert auch diese herausforderung und in weiter ferne erblicken wir bereits unser ziel.
am südlichsten punkt des ausgetrockneten salzsee’s steht eine alte kawanserei, die schon während den abendteuerlichen reisen auf der historischen seidenstrasse vielen karawanen als rastplatz diente
hier lernen wir einige junge teheraner kennen, mit denen wir in ihrem geländefahrzeug die wüste erkundschaften. vor allem die frauen geniessen die freiheit und ziehen ihre kopftücher ab, hüpfen wie kleine kinder auf den dünen umher und halten händchen mir ihren liebsten. im auto wird laut zu westlicher musik gejohlt.
am abend machen wir es uns auf dem dach der kawanserei gemütlich und wir werden mal wieder zum essen eingeladen. mit dem teleskop beobachten wir am nachthimmel die sterne, rauchen wasserpfeife und diskutieren über den iran.

 

kashan, 06.10 – 07.10.09

wir legen einen stopp in der stadt kashan ein, welche am rand der wüste kavir liegt.
in der altstadt besichtigen wir einige der prächtigen herrenhäuser aus dem vorletzten jahrhundert und fühlen uns in diese zeit versetzt. wir staunen über die vielen kunstvoll gestalteten und verzierten räumlichkeiten. es sind mal farbige fensterscheiben oder aufwendig gemahlte wände und decken die jeden teil des hauses einzigartig machen.
in einer alten bibliothek sehen wir unter anderem eindrucksvolle bilder der nahe gelegenen wüste und eines ausgetrockneten salzsee’s. schnell ist die entscheidung getroffen am darauf folgenden tag einen abstecher dorthin zu unternehmen.
die wunderschön angelegten gärten in der altstadt laden zum verweilen ein und der tag neigt sich schnell dem ende.

 

teheran 05.10.09

wir stehen mal wieder um punkt neun vor der pakistanischen botschaft und warten. wir bekommen einen einzahlungsschein in die hand gedrückt mit dem wir in einer nahe gelegenen bank die visagebühren einzahlen. voller vorfreude endlich das visum in der hand zu halten, eilen wir mit der zahlungsbestätigung zur botschaft zurück. der beamte erklärt uns, dass der chef heute krank ist und er das visum nicht signieren kann, wir sollen um 15uhr nochmals kommen. enttäuscht aber auch überrascht, dass die pakistanis so lange arbeiten, verlassen wir die botschaft. die zwischenzeit verbringen wir auf dem teheraner basar, einem der grössten im mittleren osten. es herrscht ein emsiges treiben, es werden waren aus allen provinzen iran’s feilgeboten und die vielen eindrücke erschlagen uns beinahe. immer wieder müssen wir den etlichen handkarrenfahrern ausweichen, die im eiltempo den basar mit nachschub versorgen.
 
gegen 15 uhr fahren wir mal wieder zur paki botschaft und siehe da, der kranke chef konnte tatsächlich unsere visa’s unterschreiben. die freude und die überaschung sind riesig.
wir verlassen die metropole richtung süden.

 

kaspisches meer, 04.10 – 05.10.09

 

innerhalb von zwei stunden sausen wir von unserem schönen nachtlager auf 2'600 meter runter zum kaspischen meer, welches durchschnittlich 20 meter unter meereshöhe liegt. die vegetation hat sich auf unserer abfahrt immer wieder geändert. von kahlen felslandschaften, über tannenbewachsenen hügeln bis zu tropisch wirkenden wäldern. die plötzlich einsetzende feucht warme luft macht uns zu schaffen, vor allem carmen leidet in ihrer pinguinkluft.

leider entspricht die küste des grössten see der erde, nicht dem was wir gelesen und uns erhofft haben. der befahrene küstenabschnitt ist komplett verbaut und nur selten ist es möglich an den strand zu gelangen, ausserdem sind diese mit müll übersät.

wir ziehen es vor den tag in einem nahe gelegenen wald zu verbringen und nutzen die zeit unsere kleider zu waschen sowie kleinere reperaturen an unserem fahrzeug  durch zu führen. am späten abend wecken grunzgeräusche unsere aufmerksamkeit und mit taschenlampen bewaffnet versuchen wir die ursache heraus zu finden. wir entdecken eine horde wildschweine, die sich vergnügt im morast suhlen. gestört durch unsere anwesenheit jagen sie quietschend tief in den wald hinein.

uns hält nichts mehr am kaspischen meer und ausserdem haben wir telefonisch die bestätigung bekommen, dass unsere visa’s abholbereit sind. also nichts wie zurück nach teheran. nach einer langen fahrt erreichen wir abends die hauptstadt und wühlen uns durch den abendverkehr bis vor die botschaft. in einer seitengasse finden wir einen halbwegs ruhigen parkplatz und schlafen erschöpft ein.

 

sadd-e lar, 02.10 – 04.10.09

 

wir steuern unser gefährt unbeschadet aus der metropole in richtung kaspisches meer. das albroz gebirge gilt es heute noch zu bezwingen und wir tuckern mal wieder einen pass hoch. nachdem wir den höchsten punkt auf über 2'700 meter über meer bezwungen haben erblicken wir einen schneebedeckten berg. kurzentschlossen befahren wir eine strasse, die richtung berg führt, an dessen ende das haus des ranger’s zaphet steht. nach einem begrüssungstee zeigt er uns die toiletten und einen schönen übernachtungsplatz mit blick auf den höchsten berg im iran, den 5’671 meter hohen damavand. kaum ist die sonne hinter den hügelketten verschwunden sinkt das thermometer auf kühle 3 grad und wir kuscheln uns in unsere warmen schlafsäcke.

 

mit proviant gefüllten rucksäcken wandern wir über ausgetrocknete steppenlandschaften, überwinden steile hügelketten, klettern über felsformationen und kommen dem beeindruckenden schneeriesen immer näher. über uns kreisen während dessen hungrige greifvögel, eidechsen und schlangen suchen bei unserem anblick das weite und ziegen vertilgen noch die letzten grünen grashalme. nach über vier tage in der smokverseuchten hauptstadt ist die aussicht  auf den see  und die umliegende berglandschaft, sowie die frische bergluft balsam für unsere seelen.

nach mehreren stunden kehren wir erschöpft aber mit vielen neuen eindrücken in unser nachlager zurück.

 

teheran, 28.09 – 02.10.09

 

der resterauntbesitzer, auf dessen parkplatz wir in unserem bus schlafen durften, schenkt uns zum abschied mehrere melonen und wünscht uns eine schöne reise.

die letzten paar hundert kilometer vor teheran ist eine monotone einöde. die einzige abwechslung bieten sieben grosse kühltürme eines kernkraftwerk’s.

 

kurz vor der hauptstadt steigt langsam die nervosität, haben wir doch schon so viele horrorgeschichten über den teheraner verkehr gehört und gelesen, 13 millionen einwohner und 8 millionen fahrzeuge, das kann ja heiter werden. dazu kommt noch, dass wir keinen blassen schimmer haben wo wir genau hin wollen, wir haben keine adresse des gesuchten hotels noch einen stadtplan. auf gut glück lassen wir uns mit dem immer stärker werdenden verkehr in die stadt spülen. an einer autobahnkreuzung fragen wir nach dem weg zum hotel, auf dessen parkplatz wohnmobilreisende übernachten können. schnell wird unseren bus von hilfsbereiten und neugierigen leuten umzingelt. leider kennt keiner das gesuchte hotel, nicht mal die taxifahrer. es wird telefoniert, im telefonbuch geblättert, vorbeilaufende passanten gefragt, alles ohne erfolg. was nun? ein junger mann hat die rettende idee, er kennt einen park, in dem wir mit unserem bus nächtigen können. kurzerhand steigt er in den bus und führt uns durch die halbe stadt zum gesuchten park, wie nett.

 

wir machen uns auf, den park und das umliegende quartier zu erkunden. carmen kauft sich noch einige kleider, die den iranischen sitten entsprechen, dabei lernen wir zwei deutschsprechende iraner kennen. nach einem kurzen gespräch laden sie uns zu ihnen ein, wir dürfen auch einige tage mit unserem bus vor ihrem haus parken. wir starten also nochmals unser fahrzeug und folgen ihnen zu ihrer villa, die in einer von sicherheitsleuten bewachten allee steht. der sicherheitsdienst wird noch über unsere ankunft informiert und nun sind wir für einige tage „offizielle bewohner“ eines teheraner nobelvierterls.

 

am darauf folgenden tag widmen wir uns dem wichtigsten grund unseres teheranabstechers, dem pakistan visum, welches wir in istanbul nicht erhalten haben. hoffentlich klappt es, ansonsten müssen wir einen anderen weg nach indien suchen. bis wir alle geforderten papiere und kopien zusammen haben, hat die pakistanische botschaft schon wieder geschlossen. die öffnungszeiten sind von 9-10.30uhr, faules pack!

punkt neun stehen wir wieder vor der botschaft. nicht nur das die arbeitszeiten sehr kurz sind, sie schaffen es nicht mal  pünktlich zu öffnen. eine geschlagene viertelstunde stehen wir vor verschlossenen toren, bis es ein griesgrämig reinblickender beamter es schafft die tür zu öffnen. unsere papiere sind korrekt ausgefüllt und vollständig, er quittiert dies mit einem müden lächeln und fordert uns auf in zwei stunden nochmals zu erscheinen. der chef, der erst nach 11uhr mit der arbeit beginnt, hätte noch einige fragen an uns! nochmals warten! die fragen sind ein witz und wir haben diese in zwei minuten beantwortet!! immerhin wird der antrag genehmigt, juhu.

 

nach zwei tagen verlassen wir das nobelquartier, schliesslich wollen wir die gastfreundschaft nicht überstrapazieren und ausserdem haben wir noch einen gutschein für eine nacht im viersterne grand hotel, welcher uns petz zur hochzeit geschenkt hat. ich habe mir bei den vielen taxifahrten zu den botschaften einige tricks bei den taxifahrern abgeguckt und ich steuere unser gefährt selbstsicher während des mittagsverkehrs und dank einer guten navigatorin problemlos in die innenstadt. die hotelpagen verstehen die welt nicht mehr und mustern verdutzt unser vehikel. die tiefgarage ist viel zu tief und so müssen wir während unserm aufenthalt direkt vor dem haupteingang parken. nach dem bezug unseres grosszügigen zimmers, lässt sich carmen ein bad einlaufen und ich mache mich auf in den nur für männer zugänglichen wellnessbereich J. die massage sowie der saunabesuch sind eine wohltat  für meinen geschundenen körper und ich fühle mich gleich einige jahre jünger. da es uns hier so gut gefällt, hängen wir noch eine nacht an und geniessen den luxus.

 

tabriz, 26.09 – 27.09.09

wir brechen zusammen mit wilm und sylvi früh morgens zur iranischen grenze auf. die vorläufig letzte fahrt in der türkei könnte kaum schöner sein, der schneebedeckte ararat ist ausnahmsweise nicht von wolken verdeckt und trohnt majestisch über uns.

die zollabfertigung geht reibungslos von statten, dauert aber seine zeit. am zoll herrscht zeitweise richtige markstimmung, man will uns iranische rial zum wucherpreis andrehen, iransiche nummerschilder unterjubeln, sowie irgendwelche versicherung und natürlich die heiss begehrten petrolcard’s aufschwatzen. uns lassen diese angebote kalt und gegen mittag befahren wir das erste Mal iranischen boden. inzwischen haben carmen und sylvi ihren pinguinanzug samt kopftuch angezogen und sehen befremdet aus. wir müssen uns noch an die für uns neuen strengen islamischen spielregeln gewöhnen.

seitdem im iran der treibstoff  rationiert ist, benötigt man zum tanken eine so genannte „petrolcard“. wir staunen nicht schlecht, als uns ein iraner zu einer tankstelle führt und unser fahrzeug zu betanken beginnt. leider passen nur einige liter in den tank, da wir in der türkei für viel geld vollgetankt haben. wir tanken über sechs liter benzin für 2.40chf, welch ein paradies für autofahrer. er erklärt uns, dass nur diesel rationiert ist. trotzdem wollen wir dies nicht so recht wahrhaben, denn bis jetzt hiess es immer, dass benzin rationiert ist, mal schauen was an der nächsten tankstelle los ist ☺.

gegen abend schlagen wir auf einer raststätte unser erstes iranische nachtlager auf. wir lassen den ereignisreichen tag revue passieren und gehen hundemüde schlafen.
in tabriz wollen wilm und sylvi ihr sieben tägiges transitvisum verlängern, leider bleibt ihr versuch erfolglos. sie wollen nun in einer anderen stadt ihr glück versuchen und daher trennen sich vorerst hier unsere wege.

wir tauchen in den riesigen tabrizer basar ein, schlendern durch die engen gassen und bewundern die feilgebotenen artikel. da wir die iranische währung mit den vielen nullen und die arabischen zahlen noch nicht im griff haben, lassen wir unseren drang zum einkaufen vorerst noch ruhen.